Unsere Forderungen

        An das Publikum

Wir können und wollen niemandem verbieten, Werke von öffentlich bekannten Gewalttätern wie Polanski zu sehen, oder Schuldgefühle bei denen erzeugen, die das schon gemacht haben. Sondern erwarten viel mehr Verantwortungsgefühl und ein kritisches Bewusstsein. Sich in den Sessel zu kuscheln und einen Film anzusehen, der vor kurzem von einem Vergewaltiger gemacht wurde, ist keine konsequenzlose Entscheidung. Wir alle können Einfluss auf unsere Kultur haben, als auch auf die diskriminierenden Machtverhältnisse. Indem wir diesen Film im Kino sehen, unterstützen wir nicht nur den Regisseur Polanski, sondern auch dieses gewalttätige Patriarchat. Manchmal reicht es schon, einfach nur nicht ins Kino zu gehen, sich zu beschweren oder andere zu informieren, um sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und ein klares NEIN zu sexualisierter Gewalt zu setzen. 

       

An Weltkino-Filmverleih, die Yorck-Kinos, Cinestar und Off-Kinos in Berlin:

 

Es  ist vorrangig in der Verantwortung der Kinobetreibenden, der Filmvertriebe und -verleiher, sich klar gegen eine Ikone der Vergewaltigungskultur wie Polanski zu positionieren. Die Filmauswahl, die Sie ins Programm nehmen, sollte ein politisches, kulturelles und soziales Engagement sein, keine bloße finanzielle Entscheidung. Wir als verbündete feministische Stimmen fordern, dass die Grundlage dieser Entscheidung öffentlich erklärt und eine alternative Vorgehensweise etabliert wird! Wir fordern auch, dass der Film definitiv aus dem Programm gestrichen wird. Und es sollte ebenso öffentlich erklärt werden, warum dieser Film ohne Trigger-Warnung aufgeführt wurde: „Vorsicht, dieser Film wurde von einem Vergewaltiger gemacht.“